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Hamburger Abendblatt, von Matthias Gretzschel

Seine Familie wurde vertrieben, das Grundstück enteignet. Nun fordert Ari Sperling Gerechtigkeit – auch, weil er Hamburg so liebt.

Ari Sperling bleibt stehen und blickt nachdenklich hinüber auf die Außenalster, deren Wasserfläche an diesem Frühlingsnachmittag silbrig in der Sonne glänzt. "Ich liebe Hamburg, hier hätte ich geboren sein können, hier hätte ich gelebt", sagt er. "Wahrscheinlich wäre ich Anwalt geworden, wie mein Großvater, und würde heute mit meiner Familie in einer schönen Villa an der Feldbrunnenstraße wohnen." Dann gehen wir weiter, nach wenigen Schritten haben wir das Hotel "The George" erreicht. In der Bibliothek nimmt er auf einem der Sessel Platz, in die man tief einsinkt und nie wirklich elegant herauskommt. Für zwei Tage ist der ältere Herr aus London angereist – wie so oft in den letzten Jahren. Er bestellt Wasser, eine Tasse Tee lehnt er ab: "Oh, nein danke. Ich bin doch kein Engländer."

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