Annette Stiekele, Hamburger Abendblatt
Nichts kündet so eindringlich von Vergangenem wie Berichte von Zeitzeugen. "Die Chinesen haben uns damals sehr geholfen. Wenn sie nicht gewesen wären, hätte man uns vergast." Das sagte der Hamburger Josef Rossbach 2007. 1944 wurde er in Shanghai geboren. Seine Eltern hatten ihre deutsche Heimat nach der Pogromnacht verlassen und waren 1939 mit der gesamten Familie über Triest nach Shanghai emigriert. Die Metropole am Huangpu war für viele Hamburger Juden die letzte Zuflucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung. Denn es war der einzige Ort in der Welt, für den man kein Visum benötigte. Die Geschichte der jüdischen Emigranten aus Hamburg ist Gegenstand der Ausstellung "Atmen und halbwegs frei sein – Flucht nach Shanghai", die ab heute im Museum für Hamburgische Geschichte zu sehen ist.
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Atmen und halbwegs frei sein – Flucht nach Shanghai bis 17.7., Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24, Di-Sa 10.00-17.00, So 10.00-18.00; www.hamburgmuseum.de