Kaija Kutter, taz-hamburg
Immer mehr minderjährige Flüchtlinge kommen ohne Begleitung nach Hamburg. Amtsvormünder sind überlastet, jetzt werden Ehrenamtliche gesucht.
Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Hamburg steigt an. Allein im Jahr 2010 kamen 414 junge Menschen ohne Eltern in die Stadt, und im Jahr 2011 ist der Andrang sogar noch höher. Flüchtlingsverbände, Kinderschutzbund, Diakonie und ein Schulleiter rufen nun Bürger dazu auf, die Vormundschaft für diese Kinder zu übernehmen. Die Amtsvormünder hätten zu viele Mündel und zu wenig Zeit.
Die meisten jungen Flüchtlinge kommen aus dem kriegserschütterten Afghanistan. Früher wurden viele an die EU-Grenze nach Griechenland zurück geschickt, berichtet die kirchliche Flüchtlingsbeauftragte Fanny Dethloff. "Das ist seit Januar gestoppt". Doch die Zahl der Flüchtlinge steigt insgesamt. "Hamburg ist als Hafenstadt ein Anlaufpunkt", erklärt Sozialbehörden-Sprecherin Julia Seifert. Nur bleiben die Minderjährigen in der Stadt und werden nicht auf andere Bundesländer verteilt.
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