taz, von ANDREAS SPEIT
Kieler Linksfraktion erfragt die Zahl rechtsextremer Übergriffe in Schleswig-Holstein. Die Landesregierung verschweige und verharmlose das Problem.
Im Sturmschritt mischten sie die DGB-Kundgebung auf: Rund 50 Kameradschafts- und NPD-Kader zerstörten am 1. Mai dieses Jahres in Husum Infostände, warfen Stühle ins Hafenbecken. Eine Person
wurde
bei dem Angriff verletzt.
Die Polizei hatte die anreisenden Neonazis zwar bemerkt, dann aber doch zu spät wahrgenommen.
Nur ein Übergriff von vielen? In der aktuellen Statistik des Bundesinnenministeriums zu rechtsextremen Gewalttaten rangiert das nördlichste Bundesland auf Platz 6 – berechnet nach je 100.000 Einwohnern in den Ländern. "Die hohe Zahl der Straftaten und die Brutalität der Gewalttaten durch Rechtsextreme ist extrem beunruhigend", sagt Björn Thoroe, Sprecher für antifaschistische Politik der Linksfraktion im Landtag.