Mopo, Olaf Wunder
Wir sind mitten im vornehmen Pöseldorf, an der Magdalenenstraße. Die Hochschule für Musik und Theater ist nur ein paar Meter entfernt. Dort, im alten Budge-Palais, residierte ab 1938 Karl Kaufmann, NSDAP-Gauleiter und Reichsstatthalter Hamburgs, ein Weggefährte Hitlers. – Karl Kaufmann, der nette Nazi – so ist der Gauleiter vielen Hamburgern in Erinnerung. Sie halten ihm zugute, dass er die Stadt 1945 kampflos an die Engländer übergab und so die vollständige Vernichtung verhinderte. Bei den Bunker-Führungen wird aber auch der andere Karl Kaufmann geschildert, der die Deportation und Ermordung der Hamburger Juden vorantrieb, der wie ein Despot über die Stadt herrschte und der sich nach dem Krieg einer Nazi-Bruderschaft anschloss: Deren Ziel war es, demokratische Parteien zu unterwandern und einen Umsturz zu unternehmen.
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