Patrick Gesing, publikative.org
Viele Jahre galt die Neonazi-Seite Störtebeker-Net/Altermedia als wichtigste Adresse für rechtsextreme Propaganda im Netz. Damit ist es ohnehin vorbei – doch nun dürften die Lichter ganz ausgehen. Denn in Rostock wurde Altermedia-Betreiber Axel Möller zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Möller genoss offensichtlich die Aufmerksamkeit, die ihm vor dem Landgericht Rostock zuteilwurde. Penibel zitierte er fast alle Medienberichte über seinen Auftritt vor Gericht – und inszenierte sich innerhalb der Szene als Dissident, der aufrecht in den Knast gehe. Sein Geständnis will er als Bekenntnis verstanden wissen, er sei stolz auf die Inhalte auf Altermedia, gab Möller zu Protokoll.
Dies klang vor etwa einem Jahr allerdings noch etwas anders. Vor dem Amtsgericht Stralsund wollte Möller in einem anderen Prozess die Verantwortung für die Seite auf eine Person schieben, die gegen Anschuldigungen nicht widerspricht; allerdings wertete das Gericht die Einlassung des Angeklagten, der im Jahre 2008 verstorbene “Kurt Sxxxxxxx” habe die beanstandeten Artikel ins Netz gestellt, als unwahre Schutzbehauptung. Es sei “unglaubhaft, dass Sxxxxxxx ohne Kenntnis des Angeklagte über einen langen Zeitraum hinweg (von Juni 2004 bis September 2007) ungehindert Zugang zum dessen Rechner gehabt haben soll, um Artikel zu veröffentlichen und zu bearbeiten”, so das Gericht.
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