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Sonnabend, 12. November, Vormittag: Vier Männer in Sportklamotten bauen einen Tapeziertisch auf dem Rathausmarkt in Norderstedt auf. Sie legen eine NPD-Parteiflagge über den Tisch. Einer der Männer trägt eine Jacke, auf der "88" seht. Der achte Buchstabe im Alphabet, ein H. So verschleiern Nazis heute den Gruß "Heil Hitler". Die Polizei beobachtet die angemeldete Demonstration. Ebenso wie ein paar jugendliche Punks. Und sie lösten eine
Reaktion gegen
die Rechtsextremen aus, auf die Norderstedt stolz sein darf.

Unter dem Motto "Lieber kaputte Hose, als kaputt im Kopf" meldeten die Punks eine Gegendemo an. Per Telefonkette und E-Mail-Verkehr wurden weitere Sympathisanten alarmiert. Passanten gesellten sich spontan dazu. Schließlich fand sich eine 30-köpfige Gruppe auf dem Rathaumarkt ein, um gegen die vier NPD-Vertreter zu demonstrieren. Darunter Vertreter des Sozialen Zentrums, der Jusos, der Gewerkschaften und auch der Stadtvertreter von der Fraktion Die Linke, Hans-Georg Becker: "Die NPD-Faschisten versuchten, Flugblätter zu verteilen. In der ganzen Zeit kam nur ein einziger Passant, der das Flugblatt annahm." Die Gegendemonstranten skandierten "Wegwerfen! Wegwerfen!" Der Passant sei dem sofort nachgekommen. Anwohner und vorbei kommende Passanten spendeten der Gegendemonstration regen Zuspruch und lobten alle wegen ihrer Zivilcourage. Frustriert und unverrichteter Propaganda packten die NPD-Vertreter gegen 13 Uhr ihre Sachen zusammen und räumten das Feld.

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