Gaston Kirsche, Neues Deutschland
Bei den Hamburger Gedenkwochen wird auch Film über eine Shoah-Überlebende gezeigt, der von Schülern gedreht wurde
In diesen Tagen finden in Hamburg aus Anlass des Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen der Wochen des Gedenkens statt. Zu sehen gibt es auch einen Dokumentarfilm von zwei Jugendlichen über die in Hamburg-Eppendorf aufgewachsene Shoah-Überlebende Esther Bauer.
»Wir sterben aus – umso wichtiger ist es mir, solange davon zu berichten, wie es geht«, antwortet die hochbetagte Esther Bauer auf die Frage, warum sie noch in Schulen, auf Veranstaltungen geht, um über ihr Überleben unter den Nazis zu berichten. Geboren wurde sie 1924 als Tochter des Direktors der jüdischen Mädchenschule, Alberto Jonas, und der Ärztin und Lehrerin Marie Jonas.
Der Geruch von Ausschwitz
Die Familie wurde von den Deutschen zunächst in das KZ Theresienstadt in Tschechien deportiert. Alberto Jonas starb dort bereits nach sechs Wochen an Meningitis. Esther Bauer überlebte knapp eine Lungenentzündung, weil ihr eine Ärztin von außerhalb half. Ihre Mutter, die Lagerärztin war, konnte ihr nicht helfen: »Sie konnte Kranken nur warme Worte oder ein Stück Watte geben«, so Esther Bauer. Bereitwillig und offen schildert sie dies in dem Film »Einfach Esther – eine Eppendorfer Lebensgeschichte«.