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Elbe Wochenblatt, Altona, von Angela Banerjee

Wie ich kürzlich durch einen Artikel in der taz erfuhr, ist der Ottensener Kemal-Altun-Platz offiziell ein namenloser Ort. Die inoffizielle Benennung des Platzes vollzog sich nach Auskunft des Stadtteilarchivs Ottensen noch am Tag seines Todes durch die Initiativen, die den Platz damals nutzten. Kemal Altun hatte sich am 30. August 1983 aus dem sechsten Stock des Berliner Oberverwaltungsgerichts gestürzt – aus Angst vor einer Auslieferung an die türkische Militärjunta. Sein Suizid führte bundesweit zu Diskussionen über die bundesdeutsche Flüchtlingspolitik. Die Bezirksversammlung Altona hatte 1991 einen Benennungsvorschlag für das Areal der ehemaligen Maschinenfabrik Menck & Hambrock eingereicht, um damit offiziell zu vollziehen, was im Altonaer Bewusstsein längst Tatsache ist. Im selben Jahr wurde das Grundrecht auf Asyl durch die sogenannte Drittstaatenregelung eingeschränkt.

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