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Mehrere tausend Menschen haben sich dem Neonazi-Aufmarsch in Hamburg in den Weg gestellt. Die Polizei versuchte vergeblich, eine Route gewaltsam freizukämpfen.

 

taz, von B. Laufer / P. Müller / A. Speit (03.06.12)

Hamburg zeigte Flagge gegen Rechts. Mehr als 20.000 Menschen haben am Samstag gegen den Aufmarsch von 500 Neonazis zum „Tag der deutschen Zukunft“ in der Hansestadt demonstriert. Während auf dem Rathausmarkt dem Ruf von SPD-Senat, Bürgerschaft, Kirchen und Wirtschaftsverbänden unter dem Motto „Hamburg bekennt Farbe“ rund 10.000 Menschen folgten, versammelten sich im Stadtteil Wandsbek mehrere tausend Menschen zu Sitzblockaden auf der Nazi-Marschroute. Der Aufmarsch konnte erst mit dreieinhalbstündiger Verspätung beginnen und endete in einem Desaster.  Am Morgen hatte das Hamburger Bündnis gegen Rechts, ein Zusammenschluss von 220 Organisationen, mit 5.000 Teilnehmern in der Innenstadt demonstriert und anschließend zu Blockaden in Wandsbek aufgerufen. Auf weit mehr als der Hälfte der Nazi-Route bewegten sich mehr als 3.000 Demonstranten aus allen Gesellschaftsschichten.  Auf der Route bildeten Demonstranten Sitzblockaden. „Wir sind friedlich was seid ihr“, riefen die oft weit mehr als 500 Blockierer den Polizeikräften zu. An einer Straßenecke löste die Polizei mit Wasserwerfern, Pferdestaffel und Pfefferspray eine friedliche Blockade auf. Wenige Straßen weiter wurden 600 Menschen eingekesselt und stundenlang festgehalten. In anderen Straßen brannten Mülltonnen und Barrikaden. Beamte jagten Vermummte – Steine und Flaschen flogen.
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