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Hamburger Morgenpost, von Olaf Wunder (03.06.12)

Friedliche Demonstranten seien niedergeknüppelt und niedergetreten worden. Brutal und rücksichtlos – so beschreibt Olaf Harms vom „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ den Einsatz der Polizei.

„Ich bin entsetzt“, so Harms. „Als klar war, dass angesichts von massiven Sitzblockaden der Nazi-Marsch nicht wie geplant fortgesetzt werden kann, hätte die Polizei
die
Möglichkeit gehabt, den brauen Spuk zu
beenden.“

Stattdessen habe die Polizei die Ersatzroute regelrecht „durchgeknüppelt“ – auch mit Hilfe von Wasserwerfern und Reizgas. Außerdem seien Beamte der Reiterstaffel direkt in die sitzenden Demonstranten reingeritten.

Antje Möller von der GAL-Fraktion sagt, das Vorgehen der Beamten sei „zum Teil unverhältnismäßig rabiat“ gewesen. Bei der Einkesselung Hunderter Demonstranten habe es sich um einen „massiven Eingriff in die Freiheitsrechte“ gehandelt. Sie kündigt eine Sondersitzung des Innenausschusses an.

 

Augenzeugen berichten von einem Vorfall an der Griesstraße in Hamm. Dort sei eine ältere Frau von einem Beamten mehrfach geschlagen und geschubst worden. Sie fiel und schlug sich den Hinterkopf auf. Fabian Bimmer (44), ein Fotograf von Reuters, hat die Szene beobachtet. Das Vorgehen sei „total unverhältnismäßig gewesen“. Bimmer: „Ich habe am Sonnabend mindestens acht Mal Ereignisse erlebt, die Anlass gewesen wären, Beamte anzuzeigen. In einem Fall wurde ein junges Mädchen grundlos zu Boden getreten, ihr Fahrrad weggeworfen. Damit ich das nicht fotografiere, bauten sich Polizisten vor mir auf.“

Auch der so genannte „Ermittlungsausschuss“, eine Gruppe linker Anwälte, berichtet von angeblicher Polizei-Brutalität. Einem Rollstuhlfahrer sei die Hand gebrochen worden. Drei Menschen hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen, weil Beamte ihnen mit der Schlagwaffe Tonfa auf den Kopf gehauen hätten.

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