Süddeutsche Zeitung, von Susanne Höll und Taniey Schultz
Sensible Akten über die Zwickauer Terrorzelle landeten im Schredder, kurz nachdem die Existenz der Gruppe bekannt geworden war. Verfassungsschutzpräsident Fromm soll diese peinliche Panne nun aufklären – das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden dürfte nachhaltigen Schaden nehmen.
Wenn hochrangige deutsche Sicherheitsexperten Berliner Journalisten um 22 Uhr anrufen und für den folgenden Tag zum Hintergrundgespräch bitten, müssen brisante Dinge geschehen sein. Dem war auch so. Denn am Donnerstag offenbarten Fachleute die jüngste, schwere Panne im Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) war bereits am späteren Mittwoch unterrichtet worden, ebenso das für die Aufsicht der Geheimdienste zuständige Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages.