TAZ, Andreas Speit
"Top Angebote" und "kommt vorbei": In roten Lettern wirbt Norddeutschlands größter Szeneladen auf seiner Homepage für den großen Ausverkauf. Nach über acht Jahren will Stefan Silar "Streetwear Tostedt" zum Februar schließen. Dann ist in der niedersächsischen Gemeinde erst mal Schluss mit dem Verkauf in der rechtsextremen Szene beliebter Modemarken und passender Musik.
Von klammheimlicher Freude ist beim örtlichen "Forum für Zivilcourage" nichts zu bemerken. Aber die darin organisierten Vertreter von Verwaltung und Kirche, Schule und Polizei sind "erleichtert": Seit Jahren haben sie mit unterschiedlichen Angeboten der rund 30-köpfigen rechtsextremen Szene entgegen gearbeitet. Auch Antifa-Initiativen wurden in Tostedt immer wieder aktiv – nicht zuletzt vor dem Szene-Treffpunkt "Streetwear".