Rosa Luxemburg Stiftung
Musik spielt eine wichtige Rolle in der rechten Szene – sowohl auf organisatorischer und finanzieller als auch auf identitätsstiftender Ebene. Und sie ist männerdominiert, Selbstinszenierungen von harten Kerlen und rechten Kämpfern bestimmen Auftreten, Denken und Handeln. Doch eine Reduzierung der Szene auf diesen Aspekt greift zu kurz. Der anstehende Prozess gegen das NSU-Mitglied Beate Zschäpe am 17. April 2013 in München zeigt erneut, dass die Rolle der Frau in der extremen Rechten bei weitem nicht mehr auf häusliche Arbeit und Kindererziehung beschränkt ist. Jan Raabe (Themenschwerpunkt extreme Rechte und militanter Neonazismus, Herausgeber des Buches „RechtsRock. Eine Einführung“) und Frauke Büttner (Themenschwerpunkt u.a. Frauen und Rechtsextremismus) gehen der Frage nach, inwiefern sich geschlechtliche Rollenbilder verschoben haben.
Diese Veranstaltung ist Teil des Projekts, bei dem die Dokumentation „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ am 22. und 23.3. vorgeführt wird. Der Film zeigt die Erkenntnisse des Journalisten Thomas Kuban, der über mehrere Jahre in der Rechtsrockszene verdeckt recherchiert hat. Er legt die Organisationsstrukturen und Inhalte dieser Szene, aber auch den Umgang der Behörden mit selbiger in anschaulicher Art und Weise offen. Beim anschließenden Gespräch wird Produzent und Regisseur Peter Ohlendorf zugegen sein.