TAZ, MAGDA SCHNEIDER UND ANDREAS SPEIT
Sylvie Berg ist in einer Antifa-Gruppe aktiv, die gezielt in der rechtsextremen Szene recherchiert. "Wir sind dann nach einiger Zeit noch mal zum Auto gegangen", so Berg weiter. Die Schrauben seien "wieder fest angezogen" gewesen. Es muss sich also erneut jemand am Auto zu schaffen gemacht haben. "Ich habe die ganze Nacht kaum geschlafen. Jedes Geräusch ließ mich hochschrecken."
Am nächsten Morgen geht Silvie Berg im Internet dem Verdacht des Freundes nach und wird auf Anhieb fündig – auf einer Website, in der verdeckte Staatsschützer und Undercover-Ermittler in der linken Szene geoutet werden. Am gleichen Tag schreitet Berg mit Unterstützung weiterer Freunde zur Tat: Sie lockert die Schrauben am Radkasten und stößt hinter der Verkleidung auf ein schwarzes Gerät. Es wird sich als GPS-Tracker herausstellen. Solche Peilsender setzen Polizei wie auch der Verfassungsschutz ein, um Personen auf Distanz observieren zu können oder Kontakt- und Bewegungsprofile zu erstellen. Bei der Überprüfung weiterer Autos in Sylvie Bergs Umfeld deuten Spuren darauf hin, dass das Fahrzeug mindestens eines weiteren Antifa-Rechercheurs mit einem solchen Peilsender ausgespäht worden ist.