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taz-nord, Kai von Appen
Libysche Flüchtlinge bekommen Kirchenasyl. Damit entgehen sie vorerst einer Sammelabschiebung, in die der Senat unter Olaf Scholz die Kirche einbinden wollte.
Mitarbeit an einer Sammelabschiebung? Nicht mit uns. Das ist die klare Nachricht, die die Nordelbische Kirche am Samstag an die Stadt Hamburg gesandt hat. Damit sind Gespräche zwischen der Kirche und dem SPD-Senat über eine humanitäre Bleiberechtslösung für die rund 300 bis 400 libyschen Flüchtlinge, die in der Stadt gestrandet sind, gescheitert.
Der Senat hatte darauf bestanden, dass die Afrikaner trotz Asylstatus und Aufenthaltspapieren für den Schengen-Raum nach Ablauf ihres Touristenvisums „rückgeführt“ werden müssten. Sie sollten nach Italien, dem ersten EU-Land, das sie betraten, abgeschoben werden.
Rund 50 Flüchtlinge, die seit Auslaufen des Winternotprogramms seit Wochen ohne staatliche Unterstützung auf der Straße leben, besuchten deshalb den Sonntagsgottesdienst in der St.-Michaelis-Kirche und baten die Nordkirche, bei einer humanitäre Lösung zu helfen. „Wir haben nicht den Nato-Krieg in Libyen überlebt, um auf Hamburgs Straßen zu sterben“, sagte ein Sprecher der Flüchtlinge.
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