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Baseler Zeitung, Thomas Knellwolf
Von Thomas Knellwolf. Einer schweizerisch-deutschen Rechtsextremenzelle werden Attentatspläne auf eine israelische Botschaft vorgeworfen. Auch über Nagelbomben soll sich die Gruppierung ausgetauscht haben.
Wären den Worten Taten gefolgt, hätte die Bundesrepublik ein Blutbad sondergleichen erlebt. Neonazis sollen gemäss Justizunterlagen, die dem TA vorliegen, gemeinsam ein «Werwolf-Projekt» verfolgt haben. Ihr angebliches Vorhaben: «der bewaffnete Kampf gegen die GmbH Deutschland». Das unerreichte Ziel: «Nach erfolgreichem Kampf» sollte ein «schwarzer Orden – offensichtlich ein Synonym für die ehemalige SS – wiederbelebt werden». Dies schreibt, gestützt auf Angaben deutscher Ermittler, die Rechtshilfeabteilung der Zürcher Staatsanwaltschaft. Sie unterstützt den Generalbundesanwalt in Karlsruhe in einem Terrorverfahren, das sich gegen einen Schweizer Rechtsextremen sowie einen jungen Holländer und zwei deutsche Gleichgesinnte richtet.
Das Quartett wird der «Weissen Wölfe Terrorcrew» zugerechnet, einer rechtsextremen Gruppierung in Norddeutschland. Beschuldigt werden aber auch zwei weitere Schweizer, beides Bekannte des mutmasslichen Haupttäters Sebastien N. Einer davon ist wegen Betrugs in der Ostschweiz inhaftiert. Dieser, ein 40-Jähriger, hat gemäss den Justizunterlagen mit Hitler-Verehrer N. «konkret über Personen geredet, die aus dem Weg geräumt werden sollten». Für den Beschuldigten ist dies «alles Schwachsinn», ein «Hirngespinst». Das hätten, findet der Häftling, auch die Justizbehörden frühzeitig merken müssen – spätestens als sie die neunköpfige Regierungsliste eines totalitären Deutschlands studierten. Dort tauchen der Häftling und andere, die mit Rechtsextremismus nichts zu tun haben, auf.
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