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Aus Libyen vertriebene Wanderarbeiter kämpfen in Deutschland für ein humanitäres Bleiberecht: Niemand weiß, wie viele Libyen-Flüchtlinge über Italien nach Deutschland eingereist sind. Es könnten Tausende sein. Offen ist die Frage, wie die Bundesländer mit den Gestrandeten umgehen wollen. Der Druck, eine humanitäre Lösung zu finden, steigt. Rund 25.000 afrikanische Wanderarbeiter flohen vor Rebellion und Krieg aus Libyen nach Italien oder wurden dorthin vertrieben. Viele erhielten eine "Permesso di Soggiorno", eine Aufenthaltsgenehmigung für Italien – verbunden mit einer Arbeitserlaubnis. Damit können sie sich auch bis zu drei Monate frei in anderen Staaten der EU bewegen. Nur arbeiten dürfen sie dort nicht.
Nach Angaben der seit Monaten für Aufsehen sorgenden Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg" sind 6.000 von ihnen wegen überfüllter Lager und schlechter Lebensbedingungen nach Deutschland weitergereist. Bernd Mesovic, stellvertretender Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl, erscheint die Zahl sehr hoch. Es sei nicht immer leicht, die einzelnen Gruppen voneinander abzugrenzen. An den Protestorten, etwa am Oranienplatz in Berlin, gebe es Menschen mit völlig unterschiedlichen Fluchtgeschichten.
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