Hamburger Abendblatt
Nach dem Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Pinneberg haben etwa 300 Bürger gegen Gewalt und Faschismus demonstriert. Sie setzten damit ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinde.
Pinneberg. Nach dem Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Pinneberg haben am Freitagabend etwa 300 Bürger – darunter etwa 120 Antifaschisten aus Hamburg, Kiel und Pinneberg – gegen Gewalt und Faschismus demonstriert. Sie setzten damit ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinde. In der Nacht auf vergangenen Sonntag hatte ein Unbekannter die Glasscheibe zum Gemeindezentrum mit drei Einschlägen beschädigt – genau zum 75. Jahrestag der Reichspogromnacht im Jahr 1938. Damals hatten deutsche Bürger Synagogen in Flammen gesetzt und jüdische Geschäfte zerstört. Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner sprach mit blick auf das aktuelle Geschehnis von einer "politischen Tat mit rechtsextremen Hintergrund".
"Dies war nicht nur ein Angriff auf die jüdische Gemeinde, sondern auch auf die Demokratie", sagte der 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Schleswig-Holstein, Walter Blender. "Es geht hier um ein Prinzip: ob wir die Vergangenheit hinter uns gelassen haben oder wir die Anfänge wieder gewähren lassen."
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