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Mopo,  Olaf Wunder und Volker Schimkus

Alfred L. (89) beteuert seine Unschuld. Er habe keinen Schuss abgefeuert. Aber dass seine Kameraden damals in den Bergdörfern grausam wüteten, hält er nach wie vor für richtig.
Foto: Schimkus
Vor zwei Wochen hat ein italienisches Gericht in dritter Instanz das Urteil bestätigt: zwei Mal „lebenslänglich“ für Alfred L. Und was macht der Verurteilte? Der geht spazieren. Jeden Tag um 9 Uhr fährt er mit seinem Dackel ins Jagdrevier. Pünktlich zum Mittagessen ist er dann zurück in seinem Haus, das mit Jagdtrophäen nur so gespickt ist: überall Bärenfelle, Keilerköpfe und Geweihe. Das bequeme Leben eines Kriegsverbrechers.
Die Tat, die dem 89-Jährigen aus dem Landkreis Stade zur Last gelegt wird, liegt 70 Jahre zurück. Am 18. März 1944 soll er in mehreren italienischen Dörfern an Massakern beteiligt gewesen sein. Sogar Kinder und schwangere Frauen wurden ermordet.
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