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zeit.de, Anke Schwarzer
Lange vor den NSU-Anschlägen töteten Rechtsterroristen zwei Vietnamesen in einem Hamburger Flüchtlingsheim. Doch erst jetzt wird der Tat gedacht. von Anke Schwarzer
Der 22. August 1980 hatte gerade erst begonnen, da zersplitterte die Scheibe. Wenige Augenblicke nach Mitternacht flogen drei 1-Liter-Molotowcocktails in ein Parterrezimmer der Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Billbrook. Sie landeten zwischen den zwei Metallbetten, in denen Ngoc Nguyên und Anh Lân Dô lagen, 22 und 18 Jahre alt. Wenige Monate zuvor waren sie aus Vietnam geflohen und nach langer Reise in Billbrook angekommen, gemeinsam mit rund 200 Asylsuchenden lebten sie seither hier. Dann starben Ngoc Nguyên und Anh Lân Dô an den Folgen des Anschlags. "Ausländer raus!", das schmierten die Täter mit roter Farbe an das Gebäude.
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