Spiegel, Christoph Asche
Die AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative ist noch populistischer als ihre Mutterpartei. Einige ihrer Sympathisanten kommen aus dem rechten Milieu. Experten sind entsetzt.
Hamburg – "Eine Schande für Deutschland ist Schäuble und das andere Pack!" Auf der Facebook-Seite der Jungen Alternative für Deutschland (JA) herrscht blanker Hass. Die jüngste Zielscheibe der AfD-Nachwuchsorganisation ist Wolfgang Schäuble. Der Bundesfinanzminister hatte die AfD vor kurzem als Schande für Deutschland bezeichnet, weil sie Fremdenfeindlichkeit propagiere – für viele JA-Sympathisanten ein ungeheuerlicher Affront. Vorfälle wie diese sind wohl auch der Grund, weshalb der AfD-Bundesvorstand der Jungen Alternative bislang mit Skepsis begegnet ist – und die Partei noch immer nicht als offizielle Nachwuchsorganisation anführt. AfD-Chef Bernd Lucke soll sogar kurzzeitig versucht haben, an der JA vorbei eine eigene Jugendorganisation aufzubauen. Doch offenbar ohne Erfolg. Mittlerweile erkennen laut dem JA-Bundesvorsitzenden Philipp Ritz mehrere AfD-Landesverbände (darunter Saarland, Hamburg und NRW) die JA als offizielle Nachwuchsorganisation an. 90 Prozent der JA-Mitglieder seien ohnehin auch AfD-Mitglieder. Man habe keine Eile bei der Vereinigung mit der Mutterpartei.
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