Hamburger Morgenpost
Laut Polizei demonstrieren etwa 55 Personen gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in Farmsen. Mehr als 400 Gegendemonstranten skandieren dagegen auf einer Demo am U-Bahnhof Farmsen: „Flüchtlinge sind willkommen!“
Der Anlass für die Demo: In einer Farmsener Flüchtlingsunterkunft an der August-Krogmann-Straße leben derzeit 346 Personen – die Sozialbehörde möchte nun weitere 400 dort unterbringen. Einige Anwohner zeigten dafür wenig Verständnis. Die Demo am Donnerstagabend richtete sich gegen weitere Unterbringungen in Farmsen-Berne. Angemeldet wurde die Veranstaltung von Andreas Schacht, einem Mitglied der rechtsradikalen Szene.
Gegen 17 Uhr versammelten sich die Demo-Teilnehmer an der U-Bahn-Station Farmsen. Auch die Gegendemonstranten trafen nach und nach ein. Von anfangs nur rund 100 Personen wuchs ihre Seite schnell auf rund 600 Teilnehmer an.
Die Polizei war schon zu Beginn mit mehreren Hundertschaften vor Ort, um beide Gruppen getrennt zu halten.
Als die Demo sich in Bewegung gesetzt hatte, besetzten Gegendemonstranten eine Kreuzung am Berner Heerweg, um den Protestzug aufzuhalten. Laut Polizei seien Steine in Richtung der Beamten geflogen.
Die Demonstration sollte eigentlich vor dem SPD-Bürgerbüro enden, wo eine Diskussion mit Bezirkspolitikern stattfinden sollte. Denn zur selben Zeit sollte im Regionalausschuss über die Unterbringung der Flüchtlinge in Hamburg verhandelt werden.
Die Demonstranten kamen allerdings durch die Blockaden nicht zu ihrem Ziel. Die Demo endete an der Kreuzung August-Krogmann-Straße / Neusurenland.