Die Welt (13.05.15)
Gemeinsames Vorgehen gegen radikale Ideologien
Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord und die evangelisch-lutherische Nordkirche haben ein Bündnis gegen Rechtspopulismus, Hass, Rassismus und rechtsextremistische Gewalt geschlossen. Sie wollen sich gemeinsam verstärkt für Gerechtigkeit, sozialen Frieden, demokratische Teilhabe und eine Willkommenskultur gegenüber Fremden einsetzen. Das teilten der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn, und der Landesbischof der Nordkirche, Gerhard Ulrich, am Dienstag mit. "Ökonomische Krisen und persönliche Abstiegsängste dürfen nicht missbraucht werden gegen Demokratie und Menschenrechte."
Die Gründe für den Vorstoß der Kirche sowie der Arbeitnehmervertreter sind vielfältig: rückläufige Wahlbeteiligungen, das Erstarken rechtsextremer Parteien und rechtspopulistischer Bewegungen sowie gewalttätige Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und Menschen, die sich um Zuwanderer kümmern. Dies habe ihre Ursache auch in der fortwährenden sozialen Spaltung der Gesellschaft, erklärten der DGB-Nordchef und der Bischof. "Menschen, denen Arbeit und Bildung, soziale Sicherheit und Teilhabe vorenthalten wurden, dürfen nicht weiter abgehängt werden."