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Störungsmelder, von David Janzen (02.08.15)

 
Mit Konfetti gegen Neonazis: Bunter Protest in Bad Nenndorf

Gerade mal 200 Neonazis waren in diesem Jahr zum 10. alljährlichen "Gedenkmarsch" in das niedersächsische Städtchen Bad Nenndorf gekommen. Wie schon in den vergangenen Jahren demonstrierten hunderte Menschen dagegen, feierten verkleidet als Schlümpfe, warfen Konfetti auf die Neonazis und beschallten deren Schweigemarsch mit lauter Partymusik. Eine Blockade des Bahnhofes, die recht ruppig von der Polizei geräumt wurde, zwang zudem den größten Teil der anreisenden Neonazis die letzten Kilometer nach Bad Nenndorf zu laufen.

Rund 800 Menschen waren am Morgen den Aufruf des lokalen Bündnisses "Bad Nenndorf Nazifrei" gefolgt und beteiligten sich an einer Demonstration durch den Kurort. Unter dem Demonstrant*innen waren auch Vertreter*innen der Niedersächsischen Landesregierung, wie die Sozialministerin Cornelia Rundt und Abgeordnete des Landtages. Rund 300 Menschen waren zudem zusammen mit dem Bündnis "Love2Block" mit dem Zug von Hannover angereist und hatten schon am Morgen bei ihrer Ankunft den Bahnsteig blockiert. Es war eine bunte Mischung von Antifas bis hin zu Anhängern der Grünen Jugend, der Jusos oder der Linkspartei. Nach mehreren Aufforderungen den Bahnhof zu verlassen, räumte die Bundespolizei, unterstützt vom der niedersächsischen Bereitschaftspolizei, den Bahnhof. Anwälte, Journalisten und auch die als Beobachterin anwesende Landtagsabgeordnete Julia Willie Hamburg (Bündnis 90/Die Grünen) kritisierten das Vorgehen der Beamten. Diese gingen mit Faustschlägen und Schmerzgriffen recht ruppig gegen die Blockierer vor. Teilweise wurde diese einfach über den Bahnsteig geschleift. Auch Journalisten wurden immer wieder weggeschubst und beim Fotografieren behindert. Eine Frau mußte ins Krankenhaus gebracht werden, sie verlor bei der Räumung das Bewusstsein.

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