zeit-online, Interview Anke Schwarzer
Vor 35 Jahren starben in Hamburg zwei vietnamesische Flüchtlinge bei einem Anschlag. Die Rentner Heribert und Gisela von Goldammer waren Paten der beiden. Interview: Anke Schwarzer
In der Nacht auf den 22. August 1980 warfen Mitglieder der terroristischen Neonazivereinigung "Deutsche Aktionsgruppen" Brandsätze durch ein Fenster des Flüchtlingsheims. In dem mehrstöckigen Haus in der Halskestraße in Hamburg-Billwerder wohnten zu diesem Zeitpunkt rund 240 Menschen. Zwei von ihnen: der 22-jährige Nguyễn Ngọc Châu und der 18-jährige Đỗ Anh Lân. Sie lagen in ihren Metallbetten im Hochparterre, als um sie herum Flammen aufgingen. Beide erlagen kurz darauf ihren Brandverletzungen. Das neue Leben, das die zwei Vietnamesen in Hamburg begonnen hatten, wurde jäh beendet.
ZEIT ONLINE: Herr von Goldhammer, Frau von Goldhammer, Sie waren damals die Paten von Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân. Wie haben Sie von dem Anschlag auf die zwei jungen Männer erfahren?