netz-gegen-nazis.de, Simone Rafael
Die mit Spannung erwartete Aussagte Beate Zschäpes im NSU-Prozess ist vorbei – und sie war ein vorgezogenes Plädoyer, mit dem Beate Zschäpe über ihren Anwalt verlautbaren ließ: ich bin eine klassische weibliche Mitläuferin der rechtsextremen Szene, ich bin an nichts Schuld, sprecht mich frei. Die genauen Aussagen lassen sich etwa hier bei Spiegel Online verfolgen. Zusammengefasst stellt sich Zschäpe als typische weibliche Mitläuferinnen-Figur dar: Sie habe die Ideologie nicht geteilt, vom NSU ("Nationalsozialistischer Untergrund") nichts gewusst, kaum jemals den Begriff gehört, zwar die Bekenner-DVDs verschickt, aber deren Inhalte will sie nicht gekannt haben. Sie wusste nichts vom Sprengstoff in der Garage (weshalb das NSU-Trio in den Untergrund ging), und auch von allen Morden will sie stets erst im Nachhinein erfahren haben und jedes Mal entsetzt gewesen sein, aber die Uwes hätten eben nicht auf sie gehört, hätten sie angelogen. Rassismus als Motiv wird in der Aussage auch verschleiert, ja, es sei "gegen Türken" gegangen, aber mehr sei das nicht thematisiert worden. Auch eine "Organisation NSU" sei nie gegründet worden, nur das Wort habe es gegeben – deshalb könne sie ja auch kein Mitglied sein.