taz-hamburg, Katharina Schipowski
In einem Hamburger Untersuchungsgefängnis hat sich ein Geflüchteter das Leben genommen. Er ist ein weiteres Opfer rassistischer Strukturen und Repressionen.
Ein berühmtes Zitat von Bertholt Brecht lautet: „Es gibt viele Arten zu töten.“ Zum Beispiel jemandem das Brot zu entziehen, ihn in eine schlechte Wohnung zu stecken oder auf andere Art in den Selbstmord zu treiben. „Nur weniges ist in unserem Staat verboten“, schließt Brecht. Auch jemanden dazu zu bringen, nachts bei Schneeregen und null Grad an versifften Straßenecken auf St. Pauli zu stehen und Drogen an Partywütige zu verkaufen, ohne jede Versicherung, ohne Schutz, ohne Rechte, immer auf der Hut vor der Polizei: auch das ist so eine Möglichkeit.
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