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Deutschlandradio Kultu, Volker Ullrich

Swing-Jugend – unter dieser Bezeichnung fasste die Gestapo die jungen Leute zusammen, die sich im Zweiten Weltkrieg für angloamerikanische Musik, Jazz und Swing, begeisterten. Schon in ihrem Äußeren grenzten sie sich von den gesellschaftlichen Leitbildern des Nationalsozialismus ab. Die Jungen ließen sich die Haare lang wachsen, trugen lange, weitgeschnittene Sakkos mit Karomuster und Schuhe mit Kreppsohlen – dazu den bei jedem Wetter mitgeführten Regenschirm. Die Mädchen trugen modische Faltenröcke und Seidenstrümpfe, lackierten ihre Fingernägel und schminkten ihre Lippen.

Swing-Jugendliche gab es in fast allen deutschen Großstädten. Eine Hochburg der Bewegung war Hamburg, wo die Kaufmannsfamilien traditionell enge Beziehungen zu England unterhielten. Vor allem an den humanistischen Gymnasien, Christianeum, Johanneum und Wilhelm-Gymnasium, aber auch an anderen höheren Schulen fasste die anglophile jugendliche Subkultur Fuß.

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