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Blick nach rechts, Horst Freires

Ein Hearing im Hamburger Gewerkschaftshaus über Aufarbeitung und Aufklärung der Mordserie am fünften Jahrestag der Selbstenttarnung der NSU-Terrorzelle.
Die Veranstaltung der Evangelischen Akademie war auch Zeitpunkt und Ort für beklemmende Anklagen und mahnende Appelle. Der NSU-Komplex wurde dabei in den Kontext von Justiz und Rassismus gestellt und der geschärfte Blick insbesondere auf Norddeutschland gelegt. Die Erkenntnis am Ende: Das Dunkelfeld zum NSU ist immer noch größer als das Hellfeld. Es bleiben Fragen über Fragen, aber es ist und bleibt wichtig, dass sie auch öffentlich gestellt und Antworten dazu eingefordert werden. Zivilgesellschaftlicher Druck ist dabei erst recht vonnöten, wenn Politik und Justiz alleine an vermeintliche Grenzen stoßen.
Die dritte und fünfte Tat der NSU-Mordserie fanden mit der Erschießung von Süleyman Tasköprü in Hamburg (27. Juni 2001) sowie von Mehmet Turgut in Rostock (25.Februar 2004) in Norddeutschland statt. Entgegen anderen Bundesländern wurden bisher auf Landesebene weder in der Hansestadt noch in Mecklenburg-Vorpommern Parlamentarische Untersuchungsausschüsse eingerichtet. Und bei dem Hearing in Hamburg wurde auch darauf hingewiesen, dass sich das Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe regelmäßig in Schleswig-Holstein aufgehalten hat (Fehmarn-Urlaube) und sich ihr Bewegungsprofil im nördlichsten Bundesland womöglich auch noch anderen Interessen widmete.
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