Zeit, Hauke Friederichs
Vor 80 Jahren starb in Hamburg der Kolonialoffizier Victor Franke. Er war für Kaiser Wilhem II. in Afrika – und wurde dort gefürchtet. Die Nazis verehrten ihn.
Zahlreiche Uniformierte versammeln sich an diesem Freitag, den 11. September 1936, um kurz vor 11 Uhr vor der Großen Halle des Krematoriums auf dem Friedhof Ohlsdorf. Hohe Wehrmachtsgeneräle, ehemalige Offiziere der Schutztruppe und Nationalsozialisten in ihren braunen Hemden. Auch viele Reporter sind gekommen. Die Trauerfeier für Victor Franke, Generalmajor a.D., ehemaliger Kommandeur der Schutztruppe von Deutsch-Südwest, ist ein gesellschaftliches Ereignis.
Kränze werden im Auftrag des Auswärtigen Amtes, des Senats, des Oberbefehlshaber des Heeres, von der Auslandsorganisation der NSDAP, dem Deutschen Kolonialkriegerbund Nord-Hamburg und von Hamburgs NS-Reichsstatthalter Karl Kaufmann niedergelegt. Einen "deutschen Helden" nennt ihn der Divisionspfarrer, der die Trauerrede hält.
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