Spiegel-online, von Jörg Diehl
T-Shirts, Pullover, Bomberjacken: Die Modemarke "Thor Steinar" staffiert seit Jahren die rechte Szene aus. In der Hamburger Innenstadt hat das umstrittene Label nun sein erstes westdeutsches Geschäft eröffnet. Vermieter des Ladenlokals ist ausgerechnet die Landesbank.
Hamburg – Der "Nachtjäger" ist ein olivgrüner Kapuzenpullover, es baumelt ein Pappschild daran, 79,90 Euro, Größe S. Es gibt auch Sweatshirts mit dem Schriftzug "Luftlandedivision", oder Polohemden, auf denen Greifvögel ihre Krallen zeigen. Ansonsten: helles Licht, laute Musik, weiße Regale.
Nur rechts in der Ecke, zwischen Cargo-Hosen und Elchkopf-Plakat raunt ein leicht berlinernder Mann – graue Haare, blaue Windjacke, Jeans – in sein Handy: "Und was ist für uns drin, wenn wir uns rausschmeißen lassen?"
Genau das ist die Frage.
Vor zwei Wochen hat in der HSH-Nordbank-Passage, in bester Hamburger Innenstadtlage, ein Geschäft namens "Brevik" eröffnet. Seither ist die Aufregung zwischen Drogeriemarkt und "Burger King"-Filiale groß: Linke Demonstranten, Angestellte privater Sicherheitsdienste und Beamte der Bereitschaftspolizei tummeln sich in der Einkaufszeile – und beäugen sich missmutig. Hier weiterlesen