Pressemitteilung

AfD-Abgeordneter nahm in Russland an einem Kongress der extremen Rechten teil

Der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Robert Risch (AfD) und die ehemalige AfD-Abgeordnete Olga Petersen nahmen am vergangenen Wochenende an der „Gründungskonferenz der Internationalen Anti-Globalisierungsliga“ in St. Petersburg teil. Dies berichtete zuerst Radio Liberty in einer ausführlichen Recherche. (1) Delegierte rechtsextremer und faschistischer Organisationen aus Frankreich, Deutschland, Italien, Mexiko, Südafrika und anderen Ländern – waren Mitte September auf diesem internationalen Kongress vertreten. Die Organisatoren und Leiter des Forums waren der milliardenschwere Oligarch Konstantin Malofejew, laut Selbstbezeichung ein „orthodoxer Monarchist“ und der Philosoph Alexander Dugin. Unter den Gästen befand sich der Abgeordnete der regierenden Partei Einiges Russland, Konstantin Tschebykin. Alexander Belski, Sprecher der gesetzgebenden Versammlung der Stadt, sandte den Teilnehmern ein Grußwort.

Der Philosoph Alexander Dugin gilt als Einflüsterer des russischen Präsidenten Wladimir Putin und  ist für Teile der deutschen Extremen Rechten ein Vorbild. Er propagiert einen eurasischen Imperialismus, einen gnadenlosen Krieg gegen die Ukraine und hat ein extrem reaktionäres Weltbild, welches er gegen ein demokratisches und angeblich dekadentes Europa positioniert. Das Bundesamt für Verfassungsschutz widmete dem neofaschistischen Vordenker denn auch 2023 den Tagungsbeitrag „Der Neoeurasismus Alexander Dugins als kulturhegemoniale Strategie im Wandel – zwischen geopolitischer Agenda und virtuellem Verschwörungsmythos.“(2) Der Bundestag antwortete 2022 auf eine Anfrage: „Aufgrund der Parallelen zu faschistischen Ideologien unterhält Alexander Dugin gute Beziehungen zu diversen rechtsextremistischen bzw.
rechtsradikalen Gruppierungen, Parteien und Personen in Europa und Deutschland.“ (3)

Weil die Kontakte der AfD nach Russland, zu dortigen Neofaschisten und ihr Einsatz für Putins Regime möglichst geheim gehalten werden sollen, waren die Bilder von Robert Risch und Olga Petersen vom Veranstalter verpixelt, bzw. ihre Gesichter wegretuschiert. Andere an dem Kongress teilnehmende Organisationen veröffentlichten jedoch unverpixelte Bilder, welche Radio Liberty auswertete. Risch war dem HBgR schon vor Jahren aufgefallen, da er 2018  an einem extrem rechten Merkel-muss-Weg-Aufmarsch teilnahm.

Felix Krebs vom Hamburger Bündnis gegen Rechts: „Olga Petersen wurde im Mai 2025 endgültig von der AfD aus ihrer Bürgerschaftsfraktion ausgeschlossen. Für Robert Risch muss nun das Gleiche folgen, wenn er an einem internationalen Kongress faschistischer und extrem rechter Organisationen in Russland teilnimmt, während dessen Präsident Putin den brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine zeitgleich intensiviert.“

Hamburger Bündnis gegen Rechts

1) https://www.svoboda.org/a/rossiyskaya-aljternativa-nemetskiy-deputat-na-sezde-fashistov-/33543867.html
2) https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/publikationen/DE/zaf/programmheft-wissenschaftskonferenz-2023.pdf?__blob=publicationFile&v=5
3) https://dserver.bundestag.de/btd/20/010/2001097.pdf