Zeit.online, von Felix Krebs
In Hamburg haben sich rechte Aktivisten der Identitären Bewegung eingerichtet. Sie vernetzen sich mit Burschenschaften, alten rechtsextremen Kadern und jungen AfDlern."Identitäre Bewegung": Wehrsport mit Burschenschaftlern
Im Norden Deutschlands zeichnet sich ein neues Bündnis rechtsextremistischer Gruppen ab. Im Zentrum steht der Hamburger Ableger der Identitären Bewegung (IB), seit Sommer 2016 sind die Identitären in der Hansestadt wieder mit einer eigenen Gruppe aktiv. Sie soll 35 Personen umfassen, berichtet der Hamburger Verfassungsschutz. Die Hamburger IB wäre damit nach der NPD die zweitgrößte rechtsextremistische Gruppierung in der Stadt.
Die IB stellt sich selbst als innovative, junge und moderne rechte Antwort auf die multikulturelle Gesellschaft dar, als nonkonforme "IBster". Ihre Medien sind Facebook und Twitter, ihre Propagandavideos professionell gemacht und ihre Aktionsformen sind der linken Szene entlehnt. Doch eine Recherche im Umfeld der Hamburger Identitären zeigt, dass neben Mitgliedern von völkischen Jugendbünden vor allem Aktivisten aus schlagenden studentischen Verbindungen in der IB mitmischen. Manche der Aktivisten haben eine rechtsextremistische Vergangenheit im Dunstkreis der NPD.
Die studentischen Verbindungen leiden schon seit Langem unter Mitgliederschwund. In der Kooperation mit der IB sehen sie nun offenbar eine Chance, Nachwuchs zu gewinnen. Dafür öffnen sie den Identitären ihre Häuser und unterstützen sie personell, ideologisch und logistisch.