Es ist nicht nur wichtig, an die rassistischen Anschläge und Morde, strukturelle Rassismus und Polizeigewalt zu erinnern, sondern auch den Widerstand. Der Beitrag dokumentiert die Kontinuität des Rassismus in Deutschland, aber auch die selbstorganisierten Kämpfe von Hamburger Migrant*innen, Jugendlichen, die auf die Ermordung von Ramazan Avcı auf ihre Art und Weise reagierten.
Grausame Tat in Hamburg Sie schlugen und traten auf einen Wehrlosen ein (Mopo 13.12.2020):
„Als Ramazan starb, ist auch in mir ganz viel gestorben“, sagt Gülüstan Ayaz. Anfangs sei sie entschlossen gewesen, das Land zu verlassen, das Land der Täter. Aber wenn sie gegangen wäre, dann hätten die Neonazis ja gesiegt. „Das wollten sie ja: uns vertreiben“, sagt die 58-Jährige. Also sei sie geblieben und habe ihren Sohn aufgezogen. Ganz alleine.
Inzwischen ist Gülüstan Ayaz Oma. Wann immer sie kann, geht sie zum S-Bahnhof Landwehr, wo Ramazan starb, und putzt seinen Gedenkstein. Mehrere Jahre lang hat sie darum gekämpft, dass die Straße nach ihrem Verlobten benannt wird. Heute ist sie froh, dass wenigstens der Platz seinen Namen trägt.