Blick nach rechts, Andrea Röpke
Die radikale Neonazi-Szene mobilisiert zum „Tag der deutschen Zukunft“ am Samstag nach Hamburg. Während die Organisatoren unter Erfolgsdruck stehen, rufen einzelne Gruppen verdeckt zum Kampf auf.
„Die Schonzeit ist vorbei“ droht im Internetforum „Thiazi“ einer, der sich „WW Terrorcrew“ nennt. Er stellt auch gleich ein passendes Video ein. Drohung und medialer Agit-Prop beziehen sich auf den 2. Juni 2012 und den geplanten Neonazi-Großaufmarsch zum Thema „Tag der deutschen Zukunft“ (TDDZ) in der Hansestadt. Die braune Aktionsgruppe „Hamburger Nationalkollektiv/Weiße Wölfe Terrorcrew“ (HNK/WWT) scheint sich dabei Sorgen zu machen, dass die Veranstalter des Events der Sache nicht gewachsen sein könnten, weil der Gegenprotest ähnlich wie am 1. Mai 2008 zu massiv werden könnte. Hamburg hat für die radikale Neonazi-Szene Symbolcharakter, gerade auch nach dem Desaster vor wenigen Wochen in Neumünster, mit Blockaden und kurzzeitigen Festnahmen.
Der „Tag der deutschen Zukunft“ wurde vor Jahren aus dem Umfeld des ehemaligen „Blood&Honour“-Kaders Dieter Riefling in Hildesheim konzipiert. Im vergangenen Jahr gelang den Organisatoren nur eine Kundgebung in Braunschweig sowie ein kurzer Aufmarsch im benachbarten Peine. Hamburg soll die ganze Stärke des radikalen Kameradschaftsspektrums aufzeigen, es wird kräftig mobilisiert. Als diesjähriger Redner ist neben Dieter Riefling auch Norman Bordin aus Bayern im Gespräch.
Weiterlesen