taz-nord, Kai Von Appen
Die missglückte Abschiebung einer siebenköpfigen Roma-Familie hat ein gerichtliches Nachspiel. Flüchtlingsbetreuer wurden übergangen. Vater depressiv.
Die Nacht- und Nebel-Abschiebung des Familienvaters Sebastijan Aliji nach Mazedonien aus Hamburg am Freitag vorvergangener Woche, die eine siebenköpfige Roma-Familie auseinanderriss, hat ein Nachspiel. Die kirchliche Flüchtlingshilfestelle Fluchtpunkt hat die involvierten Behörden beim Verwaltungsgericht verklagt. „Nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz hätte sich die Behörde an uns als Bevollmächtigte wenden und uns zumindest über alle Vorgänge informieren müssen“, sagt Anne Harms von Fluchtpunkt.
Überhaupt wirft der Fall der Familie Ailiji einige Fragen auf. So ist der Akte zu entnehmen, dass eine Trennung der Familie langfristig geplant war, was gegen europäisches Recht verstoßen würde. „Sollte sich ein Elternteil zum Zeitpunkt der Abschiebung im Krankenhaus befinden, ist die Abschiebung des verbleibenden Elternteils mit den Kindern geplant“, zitiert Harms aus der Akte.
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