TAZ
DENKMAL Der Vorplatz des S-Bahnhofs Landwehr in Hamburg wird in Ramazan-Avci-Platz umbenannt. Der Türke war dort 1985 von Nazi-Skinheads erschlagen worden. Lange wurden rassistische Hintergründe geleugnet
VON ANITA FRIEDETZKY UND PETER MÜLLER
Ramazan Avci ist nur 26 Jahre alt geworden. Der Einwanderer aus dem türkischen Isparta, der zusammen mit seinen Brüdern Hüseyin und Veli in Hamburg lebte, ist am des Abend des 21. Dezember 1985 von faschistischen Skinheads erschlagen worden. Seinen Sohn, den seine Frau Gülistan elf Tage nach seinem Tod gebar, hat er nie gesehen.
Der Tod von Ramazan Avci galt lange als erster rassistischer Mord von Neonazis. Nach 27 Jahren setzt ihm Hamburg nun ein Denkmal. Der Bahnhofsvorplatz am S-Bahnhof Landwehr, wo er von den Naziskins umgebracht wurde, wird am morgigen Mittwoch offiziell in Ramazan Avci-Platz umbenannt; ein Gedenkstein für ihn wird aufgestellt.