Frank Keil, taz-nord
STUDIE "REEMTSMA AUF DER KRIM"
Die Historiker Karl Heinz Roth und Jan-Peter Abraham gehen in ihrer Studie "Reemtsma auf der Krim" dem Zusammenhang von Tabakproduktion und Zwangsarbeit nach. Die Reaktion der Erben ist gespalten.
Auf Seite 459 ist es geschafft. Das Buch liegt zugeschlagen da- und lädt wie jedes gute dazu ein, noch einmal von vorne zu beginnen, damit sich der beim Lesen nach und nach gewonnene Erkenntnisgewinn vertieft. Und dann sind da ja auch noch die 111 Seiten mit Fußnoten, Literaturhinweisen und Archivangaben, denen man sich widmen könnte.
Und das bei einem vordergründig so trocken klingenden Titel: "Reemtsma auf der Krim – Tabakproduktion und Zwangsarbeit unter der deutschen Besatzungsherrschaft 1941-1944" ist die komplexe und fundierte Analyse des Ineinandergreifens von militärischer Okkupation und nationalsozialistischer Vernichtungspolitik – und der kühlen Strategie eines Wirtschaftsunternehmens, das von beidem profitieren will.