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Moritz Herbst, jungel world

Am 5. Juni feiert die Oper »Palestrina« von Hans Pfitzner an der Hamburgischen Staatsoper Premiere. Der deutschnationale Komponist war ein glühender Antisemit und Anhänger Hitlers.
Die Intendantin der Hamburgischen Staatsoper findet nur lobende Worte für das Opernwerk des Komponisten Hans Pfitzner. »Ich finde«, so Simone Young über »Palestrina«, »eine eigene Schönheit in dieser Musiksprache, so wie in dem Gesicht eines alten Menschen. Da gibt es eine andere Art von Schönheit als in dem Gesicht eines jungen Menschen.« Und von der »unvergesslichen, wundersamen Musik« schwärmt die leitende Dramaturgin Kerstin Schüssler-Bach im Journal der Staatsoper und erkennt »eine eigene Art von Schönheit«. Die Oper sei ein Ausnahmewerk mit ihren 40 Rollen und einem riesigen
Die Handlung ist im 16. Jahrhundert angesiedelt, es geht um eine Kontroverse über Kirchenmusik zwischen Kaiser und Papst. Palestrina, ein Komponist der Renaissance, erhält von Kardinal Borromeo den Auftrag, eine Messe zu komponieren, die Maßstäbe setzen soll. Aber Palestrina befindet sich mitten in einer Schaffens­krise und lehnt ab. Es folgt seine Erleuchtung, das Genie bekommt eine Eingebung und komponiert seine Messe. »Pfitzner selbst betrachtete den Titelhelden als sein Alter Ego: den unverstandenen, einsamen Künstler, der unbeirrt seinem Weg folgt«, so Schüssler-Bach über das Werk.
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