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Hamburger Abendblatt (07.03.09)

Großartig wäre das falsche Wort. Ungemütliches, doch gelungenes Körpertheater, fern von Belehrung oder Moralisieren, bietet das deutsch-israelische Performance-Projekt "Basically I Don't But Actually I Do" von und mit Jochen Roller und Saar Magal auf Kampnagel.

Höflich werden die Zuschauer gebeten, sich die Schuhe auszuziehen und an der Rampe aufzureihen. Sie alle sollen das weiße Geviert auf der Bühne umstehen. Zwei Kleiderhaufen liegen dort. Einer leuchtet gelb, der andere ergibt einen schmutzigbraunen Fleck. In die Farben von Nazi-Hemd und Judenstern sind auch die Performer gekleidet. Im zeichenhaften Dialog von Körpern, Gesten und Worten weckt das Duo präzise und gar nicht peinlich Assoziationen zu den Gräueln des Holocaust.

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