Mopo, Nina Gessner
Es hat alles nichts genützt. Nicht die vielen Petitionen, die Briefe an den Bürgermeister, die Unterstützung der Bevölkerung und sogar der Bundespolitik. Der Hamburger Senat hat sich nicht erweichen lassen und die Roma-Familie Racipovic ausgewiesen. Am Mittwoch mussten sie das Land verlassen.
Es war ein tränenreicher Abschied. Rund 50 Nachbarn, Freunde und Unterstützer waren um 10 Uhr zur Flüchtlingsunterkunft Billstieg gekommen, um Boban (42), Slobodanka (41) und ihren in Hamburg geborenen Kindern Bonita (19), Selenora (16) und Usko (15) Tschüs zu sagen.
Manche hatten Plakate mitgebracht. „Sommerskandal der SPD Hamburg“ stand darauf. „Ihr müsst bleiben“ und „Abschiebung trotz Integration“. Denn vor allem, dass die Familie ausgewiesen wird – nur drei Wochen nachdem der Schulsenator höchstpersönlich Selenora und Usko mit einem Integrationspreis geehrt hatte, hat stadtweit für Empörung gesorgt.
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