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taz-hamburg
Der Bau einer Flüchtlingsunterkunft in Blankenese verzögert sich, ein Anwohner hat Klage eingereicht. Das Heim im Nobelviertel könnte Symbolwert haben.
Viel zu sehen gibt es nicht im Björnsonweg. Hohe Hecken umschließen die Reihenhäuser auf der einen Seite, auf der anderen liegt der Wald. Am Ende der Straße werden die Abstände zwischen den Häusern größer, die Hecken dichter. „24 Stunden Videoüberwachung“ steht auf einem Schild, in einem Garten weht eine Deutschlandfahne. Nur der Bauzaun am Straßenrand passt hier nicht ins Bild.
Eigentlich sollte auf der anliegenden Grünfläche am Waldrand eine Flüchtlingsunterkunft für 192 Bewohner stehen. Doch seit mehr als zwei Jahren wehren sich ein paar Nachbarn gegen den Bau. Einer hat nun Mitte Januar Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht und einstweiligen Rechtsschutz beantragt. Das heißt: Für mindestens zwei Monate sind die Bauarbeiten gestoppt – so lange, bis das Gericht über den Rechtsschutzantrag entschieden hat.
Es ist nicht die erste Verzögerung. Als Bauarbeiter im Frühjahr Bäume auf dem Platz fällen wollten, parkten die Nachbarn das Gelände zu. Im Sommer wurde das Bauprojekt schon einmal im Eilverfahren gestoppt, weil ein Anwohner die Baugenehmigung angefochten hatte.