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Volker Stahl, Financial Times Deutschland

Die Hamburger Kultkicker haben ihre NS-Vergangenheit untersuchen lassen. Der FC St. Pauli ist "zwar kein reiner Naziverein" gewesen. Erstaunliches kam dennoch zu Tage, zum Beispiel die lange Verehrung eines verurteilten Nationalsozialisten.
Der FC St. Pauli ist den Werten Toleranz, Solidarität, Weltoffenheit und dem Antifaschismus verpflichtet. "Der intensive Blick in die NS-Zeit ist uns deshalb besonders wichtig, da er verdeutlicht, dass unsere heutigen Werte nicht selbstverständlich sind", sagt Paulis Vizepräsident Bernd-Georg Spies. Jetzt hat der Historiker Gregor Backes im Auftrag des Kiezklubs die Vereinsgeschichte aufgearbeitet.
Mit dem Ergebnis, dass der FC St. Pauli "zwar kein reiner Naziverein" gewesen sei. Aber auch weit entfernt vom Widerstand. "Der FC St. Pauli passte sich dem Regime erst nach einigem Zögern an, allerdings mehr aus Vereinsraison als aus ideologischen Gründen", sagt Backes nach zwei Jahren umfassender Recherche. Dem Klub sei es in der Zeit von 1933 bis 1945 vor allem um eines gegangen: die Interessen des Vereins.

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