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Das Simon-Wiesenthal-Zentrum fordert eine Untersuchung der "Landser"-Hefte wegen möglicher Verbreitung von Propaganda für verfassungsfeindliche Organisationen. In ihnen würden an der Vernichtung der Juden im Zweiten Weltkrieg beteiligte Verbände der SS glorifiziert und das Dritte Reich "reingewaschen", erklärte das Zentrum in Los Angeles unter Verweis auf eine eigene neue Studie, über die zuerst die "New York Times" berichtet hatte.
Die Organisation veröffentlichte zugleich ihren Untersuchungsbericht samt E-Mails an Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und Bundesjustzministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) vom 22. Juli, in denen sie eine Untersuchung wegen möglicher Verstöße gegen Paragraf 86 des deutschen Strafgesetzbuchs fordert. Dieser stellt die Verbreitung von Propaganda für verbotene Parteien oder Vereinigungen unter Strafe. Dazu gehören auch NS-Organisationen wie die SS.
Zugleich forderte das Wiesenthal-Zentrum den Internet-Buchhändler Amazon nach eigenen Angaben dazu auf, den bei der deutschen Bauer Media Group erscheinende Publikation nicht mehr zu vertreiben. Der Bauer-Verlag selbst erklärte in Hamburg, alle seine Publikationen stünden "im Einklang mit den deutschen Gesetzen". Das Unternehmen lege "größten Wert darauf", dass in den Heften "weder der Nationalsozialismus verherrlicht, noch Naziverbrechen verharmlost werden".
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