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MOPO, Olaf Wunder

Die NPD der Hansestadt ist die Speerspitze der Rechten – und wird immer gefährlicher. Sie tritt immer dreister auf, immer selbstbewusster: die NPD. Jürgen Rieger, Rechtsanwalt, Millionär und durch und durch Nazi, prophezeite vor nicht allzu langer Zeit, 2009 stehe der Einzug in den Reichstag bevor. Pures Wunschdenken. Aber allein, dass der Hamburger NPD-Vorsitzende solche Fantasien hegt, zeigt, wovon Hitlers Urenkel träumen – von der Macht.
Bergedorf, vor wenigen Tagen. Neonazis werfen nachts mit einem schweren Türstopper ein Fenster ein und verschaffen sich Zutritt zum Jugendzentrum "Unser Haus", in dem linke Jungendliche verkehren. Später werden Gäste der Kneipe Gaststätte "Töpferkrug" von rechten Schlägern überfallen.
Tostedt, Kreis Harburg, tags darauf: Zehn Neonazis greifen ein Wohnhaus mit Steinen an, rufen "Du rote Sau!". Gemeint ist der 19-jährige Sohn des Besitzers, der in einem offenen Brief den Gemeinderat aufgefordert hatte, Stellung gegen rechte Tendenzen im Ort zu beziehen.
Die Gefahr von rechts wächst. So hat sich in Hamburg die Zahl neonazistischer Gewalttaten 2008 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt – von 22 auf 45. Insgesamt gingen 369 Straftaten auf das Konto von Neonazis (2007: 332). All dies sind Zahlen aus dem aktuellen Verfassungsschutzbericht. Auch bei ihren legalen Aktivitäten hat die Partei stark zugelegt. Immer häufiger bauen Funktionäre auf Straßen und Plätzen Infostände auf und verteilen Flugblätter. 60 Mal allein im vergangenen Jahr!
"Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krise droht diese Agitation bei denen erfolgreich zu sein, die sich vor sozialem Abstieg, vor Arbeitslosigkeit und Armut fürchten", ist die Sorge von Ver.di-Chef Wolfgang Rose.

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