taz-nord, Petra Schellen
Der Bezirk Nord wird wohl für die Umbenennung der Hindenburgstraße stimmen. Eine Kommission des SPD-Senats bevorzugt dagegen „historische Kontinuität“.
Dieser Mann war ein Mythos. Einer, der selbst eher mittelmäßig war, aber eifrig an der eigenen Legende und der der „Volksgemeinschaft“ bastelte, ohne sie herstellen zu können. Denn das erforderte Brutalität und die überließ er Hitler: Vor 80 Jahren – am 30. 1. 1933 – hat Hindenburg Hitler zum Reichskanzler ernannt und die Dekonstruktion des Mythos vom verfassungstreuen Demokraten hat der Stuttgarter Historiker Wolfram Pyta in seiner Hindenburg-Biographie besorgt.
Und eben weil sich die Machtergreifung der Nazis jährt, haben die Grünen des Bezirks Hamburg-Nord einen Antrag auf Umbenennung der Hindenburgstraße gestellt: „Antidemokraten können in einer demokratisch verfassten Gesellschaft nicht als Vorbild dienen“, sagt Michael Werner-Boelz, Vorsitzender der Grünen-Bezirksfraktion Nord. „Ein Straßenname ist eine Ehrfurchts-Bezeugung und das ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Dora Heyenn, Chefin der Linksfraktion im Rathaus, die den Antrag wie SPD und FDP unterstützt.
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