taz, Frank Keil
Die Gedenkstätte für die NS-Zwangsarbeiter der Wandsbeker Drägerwerke stieß nicht bei allen Anwohnern auf Sympathie. Wegweiser wurden abmontiert und ein Zaun errichtet.
400 Zwangsarbeiter wurden 1941 in die Drägerwerke abkommandiert, im Sommer 1944 wurden weitere 500 Frauen aus dem KZ Ravensbrück nach Wandsbek gebracht. Die Frauen mussten im Akkord Gasmasken fertigen, in den letzten Kriegsmonaten wurden sie auch zum Trümmerräumen eingesetzt. Als im April 1945 verschiedene Außenlager des KZ Neuengamme aufgelöst wurden, kamen weitere KZ-Häftlingsfrauen nach.
Bei den schweren Bombardierungen auf Hamburg hätten die Frauen, eingesperrt in die hölzernen Baracken, um ihr Leben geschrien – hörbar für die Bewohner aus den umliegenden Wohnhäusern.
Im Jahr 2000 weichen die Fabrikhallen einem Wohngebiet. Als die ersten Bewohner 2004/2005 ihre Eigenheime auf dem ehemaligen Lagergelände beziehen, zeigen sie sich wenig begeistert, dass auf die Geschichte dieses Ortes hingewiesen werden soll. Mittlerweile haben sich die Wogen weitgehend geglättet.
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