taz-nord, Andreas Speit
Niedersachsens NPD kürt Andreas Molau zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl. Das stärkt den früheren Waldorflehrer in seinem Streben nach dem Bundesvorsitz. Hamburgs NPD-Landeschef Jürgen Rieger freut beides nicht
Eine Wahl mit Symbolik. Im Hotel "Zum Deutschen Haus" in Seelzen hat die niedersächsische NPD am Sonntag ihren Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl bestimmt. Nun führt der stellvertretende Landesvorsitzende Andreas Molau die Liste an. Für seine Ambitionen in Sachen Bundesvorsitz dürfte ihn dieser Zuspruch erfreuen – im Norden allerdings wird die Wahl nicht bei allen NPD-Verbänden für Begeisterung sorgen.
Hinter verschlossenen Türen gelang es Molau, das gesamte Spektrum der NPD-Mitgliederschaft – von moderaten bis radikaleren Kräften – auf eine Liste einzuschwören. Eine tragende Rolle Molaus in der Partei bekämpft jedoch der Hamburger Landeschef Jürgen Rieger: Ihn stört, dass Molau den NPD-Bundeschef Udo Voigt ablösen will. Für den Fall einer Wahl Molaus, drohte Rieger bereits, "kann man sich überlegen, ob man was Eigenes macht".