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Matthias Gretzschel, Hamburger Abendblatt

Vor genau 75 Jahren wurde das Kriegerdenkmal am Dammtor enthüllt, das häufig Ziel von Farbbeutelattacken und Protestbemalungen wurde.
Hamburg. 15. März 1936: Zackig marschieren Veteranen des Infanterie-Regiments Nummer 76 am Dammtor auf, gefolgt von einer Ehrenkompanie der SS und Abordnungen der NSDAP und der Wehrmacht. Von einer Tribüne aus verfolgen Offiziere der alten Reichswehr und der neuen Wehrmacht den Aufmarsch, der mit Marschmusik untermalt wird. Dann fallen die Hüllen und geben einen wuchtigen Block aus Muschelkalk frei, auf dem der Bildhauer Richard Kuöhl ein martialisches Relief gestaltet hat: In Viererreihen marschieren lebensgroße Soldaten des 76er-Regiments mit Stahlhelm und geschultertem Gewehr in endloser Kolonne um den Block, der die todessüchtige Inschrift trägt: "Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen". Schließlich ergreift General Wilhelm Knochenhauer, der Befehlshaber des Wehrkreises 10, das Wort: "Wir werden den jungen Hamburger Soldaten dahin bilden und formen, dass er mit weit geöffnetem Herzen und im Innern mit 'Augen rechts' an diesem wundervollen Denkmal des stolzen Regiments vorüber schreitet, um aus den unvergesslichen Heldentaten der 76er und aus dem großen Heldentum deren Gefallener Kraft und Stärke für das eigene Tun zu erringen."

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